Eine der häufigsten Fragen, die man sich als E-Bike-Fahrer*in immer wieder stellt, ist die nach der Reichweite. Dabei kommt es natürlich neben der Leistungsfähigkeit eines effizienten E-Bike Motors durchaus auch auf Aspekte an, die der Fahrer selbst beeinflussen kann.
Mit etwas Geschick und ein paar Tipps in der Hinterhand kann man durchaus einige extra Kilometer herausholen.
Wir haben deshalb 9 Tipps zusammengestellt, die E-Bike Fahrer*innen helfen, die Reichweite zu verbessern und akkuschonend zu fahren!
Tipp 1: Der richtige Reifendruck erhöht die Reichweite
Der Teufel steckt bekanntlich im Detail und somit hat auch der Reifendruck einen Einfluss auf die Reichweite. Ein zu geringer Reifendruck erhöht den Rollwiderstand und damit auch den Energieverbrauch. Dieser erhöhte Energieverbrauch geht einher mit einer reduzierten Reichweite.
Der vom Hersteller empfohlene Reifendruck (Minimum und Maximum, z.B. 2-4 Bar) steht meist auf den Reifen selbst. Regelmäßig aufpumpen ist also wichtig, um möglichst Akku sparend unterwegs zu sein.
Tipp 2: Verschleißteile vor dem Fahren prüfen (Kette, Kassette, Kettenblatt)
Verschlissene Fahrradketten und Kassetten wirken sich negativ auf die Reichweite aus. Der Grund dafür ist die erhöhte Reibung, die wiederum zu einem höheren Akkuverbrauch führt. In der Regel sollten diese Verschleißteile gut gewartet und gut geölt sein. Am besten putzt man die Kette nach der E-Bike-Ausfahrt regelmäßig. Mit einer Kettenleere lässt sich der Verschleiß der Kette messen und so kann entschieden werden, ob die Kette zu tauschen ist.
Tipp 3: Gabel und Dämpfer schließen
Falls man nicht durch ruppiges Offroad-Gelände oder über holprigen Schotter fährt, kann man sich überlegen, die Gabel und den Dämpfer zu schließen. Dadurch wird das E-Bike straffer und es kann mehr Energie für den Vortrieb genutzt werden. Sind Gabel und Dämpfer nicht geschlossen, verschwindet ein Teil der Energie des Pedalierens ins Fahrwerk. Der Lock-Out der Gabel befindet sich entweder am Lenker oder direkt an der Gabel selbst. Je nach Hersteller haben Sie auch die Möglichkeit, ihren Dämpfer zu schließen.
Tipp 4: Trittfrequenz beachten und Gänge nutzen
Es empfiehlt sich, die Trittfrequenz immer im Blick zu behalten, denn bei SHIMANO E-Bikes gilt die Faustregel: „Schwere Gänge und niedrige Trittfrequenz erhöhen den Akkuverbrauch.“
Nun nochmals im Detail: Bei niedriger Trittfrequenz des E-Bike-Fahrers und schweren Gängen muss der Motor mehr Leistung hinzusteuern. Somit steigt bei niedrigen Trittfrequenzen, vor allem am Berg, der Akkuverbrauch extrem an.
Wichtig ist auch, bei allen Vorteilen mit den Unterstützungsstufen die Gangschaltung nicht zu vernachlässigen, wie oben bereits erwähnt! Ich frage mich beim E-Biken am Berg immer, ob ich diesen auch ohne Motor im aktuellen Gang bezwingen würde.
Tipp 5: Motorunterstützungsbalken regelmäßig im Blick haben
Was man auch auf dem Display des E-Bikes sehen kann, ist der Motorunterstützungsbalken. Je höher er ausschlägt, desto mehr Akku verbraucht man. Wenn man also hier regelmäßig draufschaut, mal in eine geringere Unterstützungsstufe schaltet und die Trittfrequenz mit einem kleineren Gang erhöht, so kann man ordentlich sparen.
Mit der Zeit hat man die Infos von Trittfrequenz und Motorunterstützungsbalken intuitiv im Blick und muss gar nicht mehr darüber nachdenken.
Tipp 6: Vorausschauend E-Bike fahren und Touren genau planen
Wie beim Auto gilt auch beim E-Bike fahren: Vorausschauend fahren spart Akkuladung/Sprit. Ständiges Beschleunigen, Bremsen und erneutes Beschleunigen erhöht den Energieverbrauch und wirkt sich negativ auf die Reichweite aus. Dasselbe gilt natürlich auch für die Strecke die gefahren wird. Höhenmeter, Wind und Untergrund sind weitere Faktoren, die einen Einfluss auf die Reichweite haben.
Tipp 7: Hinweise zur Akkupflege beachten und so die Reichweite beibehalten
Wie man seinen Akku pflegt wird an dieser Stelle ausführlich erklärt. Insgesamt kann man feststellen, dass die Lebensdauer eines Lithium-Akkus verkürzt wird, wenn er vollständig entladen wird.
Es empfiehlt sich, eine Tour also so zu planen, dass man am Ende der Fahrt noch etwas „Saft“ im Akku hat. Dann hält der Akku langfristig auch länger.
Tipp 8: E-Bike mit montiertem Akku nicht unter direkter Sonneneinstrahlung parken
Wer die Lebensdauer seines E-Bike-Akkus verlängern will, der versucht möglichst das Fahrrad nicht unter direkter Sonneneinstrahlung abzustellen. Klar, das lässt sich nicht immer vermeiden, wenn im Biergarten die E-Bike-Parkplätze eben im Freien stehen. Aber wenn man eine Möglichkeit hat das Fahrrad geschützt unterzustellen, sollte man diese nutzen.
Sollte der Akku unter direkter Sonneneinstrahlung stehen, wird dieser von außen sehr stark erhitzt. Hohe Temperatur kann die Akkuzellen beschädigen und die Akkukapazität mindern.
Wer diese Tipps beachtet, hat schon einiges zur Akkupflege beigetragen und geht auch schonend mit seinem E-Bike um. Wir wünschen Ihnen eine gute Fahrt!